Glossar


Anschlussberechnung und Anschlussgestaltung

Skizze aus einer Anschlussberechnung

Die Anschlussberechnung (Detail-Engineering) soll ein zügiges Konstruieren und eine unkomplizierte Prüfung der Stahlkonstruktion gewährleisten. Sie erstreckt sich über die wichtigsten Punkte der Konstruktion.

Bestandteile einer Anschlussberechnung sind im Wesentlichen:

  • die Positionspläne mit Kennzeichnung und Nummerierung der nachgewiesenen Knotenpunkte bzw. Anschlüsse,

  • eine ausführliche, maßstabsgerechte zeichnerische Darstellung des nachzuweisenden Knotenpunktes mit Angaben z. B. zu Bauwerksachsen, Systemachsen und Systemdreiecke der anschließenden Bauteile, Höhenkoten, Blechabmessungen, Material, Schweißnähten, Schrauben, etc.

  • die prüffähigen, nachvollziehbaren und vollständigen Nachweise zu allen aus statischer Sicht erforderlichen Angaben, z. B. zu Anzahl und Art der Schrauben, Abmessungen und Art von Schweißnähten, Vorspannungen, Kontaktstoßflächen, etc.

Für häufig wiederkehrende Anschlusstypen hat sich eine Aufbereitung der Nachweise in einem Tabellenkalkulationsprogramm, z. B. Microsoft Excel, bewährt.

Für die konstruktive Gestaltung von Anschlüssen und Verbindungen sollte das Hauptaugenmerk auf folgende Punkte gelegt werden:

  • Umsetzung der in der Stabstatik (Basic Engineering) zugrunde gelegten Randbedingungen, z. B. Berücksichtigung des Einflusses der Anschlusskonstruktion auf die Stabilität der Bauteils, Systemversätze, etc.

  • Abtragung der Kräfte auf „kürzestem“ Weg

  • Kompakte Anschlussgeometrie (z.B. kleine Knotenbleche)

  • Vermeidung von Schweißnahtanhäufungen

  • gut aufeinander abgestimmte Blechdicken, Schweißnahtdicken und Schraubendurchmesser

  • Berücksichtigung von möglichen (Walz-)Toleranzen der Halbzeuge

  • Zugänglichkeit der Schweißnähte in der Werkstatt

  • korrosionsschutzgerechte Gestaltung

  • Montierbarkeit der anschließenden Bauteile

  • Möglichkeiten zum Toleranzausgleich (z.B. Futterbleche) vorsehen