Glossar


Feinkornbaustähle für den Stahlbau

Nach wie vor begrenzt sich der Einsatz von hochfesten Feinkornbaustählen (FKB) im Stahlbau auf örtlich hoch beanspruchte Konstruktionsbereiche. Die Gründe hierfür sind höhere Herstellungskosten der Feinkornbaustähle gegenüber allgemeinen Baustählen und Berechnungsvorschriften (Sicherheitsbeiwerte), die nur geringe Vorteile für den Verarbeiter ergeben.

Die Herstellung von FKB unterscheidet 3 Varianten:

  • normalisierend gewalzte FKB (N), Streckgrenzenklasse: 235 bis 460 [MPa], (Bsp.: S355N)

  • vergütete FKB (Q), Streckgrenzenklasse: 355 bis 1100 [MPa], (Bsp.: S690Q)

  • thermomechanisch gewalzte FKB (M), Streckgrenzenklasse: 355 bis 1100 [MPa], (Bsp.: S460M)

Schweißeignung

Bei der Verwendung von FKB ist, neben den Festigkeitswerten, vor allem die Schweißeignung ein wichtiges Auswahlkriterium.

Die Schweißeignung ist abhängig:

  • vom Schweißverfahren - unterschiedliche Streckenergien für E-, MAG-, UP- Schweißverfahren,

  • Wasserstoffgehalt des Zusatzwerkstoffes

  • der Schweißlagenanzahl - einlagig oder mehrlagiges Schweißen (Vergütungslagen),

  • der Blechdicke - zwei- oder dreidimensionale Wärmeableitung und

  • der chemischen Zusammensetzung - CEV- und CET Äquivalente.

Die günstigste Schweißeignung wird bei thermomechanisch gewalzten Stählen erreicht, durch niedrige CET- Äquivalente. Bei FKB ist jede Schweißverbindung auf Schweißeignung, Bestimmung einer Vorwärmtemperatur, nach DIN EN 1011 zu untersuchen. Bei mehrlagigen Schweißverbindungen kann durch eine geeignete Schweißfolge (Vergütungslagentechnik) auf das Vorwärmen verzichtet werden.