Glossar


Hubmontage einer Verbundbrücke
Hubmontage einer Verbundbrücke

Die Hubmontage ist ein Montageverfahren zur Herstellung von Stahl- bzw. Stahlverbundüberbauten.

Die Montagevariante ermöglicht die Herstellung eines Überbaus bzw. eines Überbauteils in sehr kurzer Zeit und stellt bei entsprechend hohem Vorfertigungsgrad und geeigneter Topografie ein sehr effizientes Montageverfahren dar.

Die zu montierenden Bauteile werden dabei im Werk in möglichst großen Abmessungen vorgefertigt und zwischengelagert. Je nach Größe des Bauwerkes können dann die gesamte Stahlkonstruktion des Überbaus oder entsprechende Teilabschnitte zur Baustelle transportiert und ohne Zwischenlagerung direkt vom Transportfahrzeug mittels Großkranen in die Einbaulage gehoben werden. Zum Absetzen der Bauteile sind auf der Baustelle im Vorfeld zum Montageeinsatz temporäre Unterstützungskonstruktionen vorzubereiten. Bei größeren Spannweiten werden hierfür neben den endgültigen Unterbauten des Bauwerkes zusätzliche Hilfsstützen oder Abspannungen erforderlich. Die Bauteile müssen während der Kranmontage zunächst miteinander verschlossert und in Ihrer Lage gesichert werden. Nach dem Aus- und Anrichten erfolgt die schweißtechnische Verbindung der Segmente untereinander. Abschließend werden die temporären Unterstützungen entfernt und die endgültigen Brückenlager eingebaut. Bei Stahlverbundüberbauten wird im Regelfall danach mit der Herstellung der Fahrbahnplatte begonnen.

Die Vorteile des Montageverfahrens liegen in der Erzielung kurzer Montagezeiten auf der Baustelle (hoher Vorfertigungsgrad führt zu wenigen Schweißstößen auf der Baustelle) und in der Querschnitts- und Trassierungsunabhängigkeit. Mit der Hubmontage können veränderliche Querschnitte (z. B. gevoutete Träger) mit veränderlichen Krümmungen im Grundriss problemlos montiert werden.

Nahezu ideale Anwendungsbeispiele für diese Montagevariante stellen Überbauten mit offenen Verbundquerschnitten (ein- oder mehrstegige Plattenbalken) mit I bzw. luftdichtverschweißten Hohlkästen dar.

Als Nachteile des Verfahrens sind hauptsächlich die Anforderungen an Topografie und Untergrund aufzuführen, da weite Teile des Baufeldes für Transportfahrzeuge und Krane zugänglich sein müssen und die entsprechende Tragfähigkeit des Untergrundes für die Belastungen aus Hilfsstützen und Kranfahrzeugen gegeben sein muss.